Startseite » Blog » Digital Analytics
25.03.2013
IP-Anonymisierung bei Google Analytics und dem Tag Manager
Bei aller Begeisterung dafür, dass Google seine an die Anforderungen geräteübergreifender Webanalyse ohne die üblichen Cookies angepasste Version von Analytics - Universal Analytics - für die Allgemeinheit freigegeben hat, sollte bei der Implementierung nicht vergessen werden, an die Anonymisierung der IP-Adressen der Besucher zu denken. Dies ist sowohl im "alten" Trackingcode als auch in Universal Analytics, gtag.js oder dem Google Tag Manager auf unterschiedliche Weise umzusetzen.
- Hinweise zur Umsetzung der alten Fassungen (zu erkennen an der Verwendung von _gat oder _gaq im Trackingcode) haben wir früher bereits in einem Beitrag zum Datenschutzfunktionen in Google Analytics zusammengefasst.
- Hinweise zu den anderen Varianten zeigt dieser Beitrag:
Universal Analytics
Zum Zweck der Anonymisierung wird im Trackingcode vor dem Aufruf von
ga('send', 'pageview');
folgende Erweiterung eingebunden:
ga('set', 'anonymizeIp', true);
Der komplette Code sieht dann exemplarisch so aus:
<script>
(function(i,s,o,g,r,a,m){i['GoogleAnalyticsObject']=r;i[r]=i[r]||function(){
(i[r].q=i[r].q||[]).push(arguments)},i[r].l=1*new Date();a=s.createElement(o),
m=s.getElementsByTagName(o)[0];a.async=1;a.src=g;m.parentNode.insertBefore(a,m)
})(window,document,'script','//www.google-analytics.com/analytics.js','ga');
ga('create', 'UA-98765432-1', 'meinedomain.de');
ga('set', 'anonymizeIp', true);
ga('send', 'pageview');
</script>
Außerdem ist bei einer (vor allem ggf, nur testweisen) Implementierung zu berücksichtigen, dass es für die Nutzung von Universal Analytics nicht erforderlich ist, auf die bereits bestehende Implementierung der "klassischen" Webanalyse mit Google Analytics zu verzichten. Beide Trackingcodes können problemlos und ohne Wechselwirkungen parallel in verschiedenen Properties in einem Analytics-Konto und auf der gleichen Website genutzt werden. Das ist in den meisten Fällen auch allein schon deshalb sinnvoll, weil es neben dem Trackingcode i.d.R. noch eine Menge an weiteren Implementierungsspuren wie virtuellen Seitenaufrufen, Events, eCommerce-Tracking und andere gibt, die bei einem kompletten Austausch zunächst sorgfältig gefunden, angepasst und getestet sein wollen...
gtag.js
Anders als bei der Umstellung auf Universal Analytics will Google offenbar diesmal weniger Zeit verschwenden und gibt den Code der folgenden Fassung bereits heute (seit Mitte 2017) als Standardcode aus, obschon dieser nicht viel mehr macht, als im Kern mit Universal Anaytics zu arbeiten. Daher ist es gerade bei neuen Properties üblich, den neuen Code von gtag.js zu verwenden. Darin findet man zur Inintialisierung die folgende Zeile:
gtag('config', 'UA-XXXXXXXX-X');
Diese muss so ergänzt werden, dass direkt bei der Initialisierung die Anweisung zur IP-Anonymisierung übergeben wird, so dass dies für alle folgenden ausgehenden Hits gilt.
gtag('config', 'UA-XXXXXXXX-X', { 'anonymize_ip': true });
Anonymisierung bei Verwendung des Google Tag Managers
Wer den Trackingcode über den Google Tag Manager in seine Seiten einbindet, hat keine offensichtliche Möglichkeit zur Anpassung des Trackingcodes bei Verwendung des dazu vorgesehenen Analytics-Tags. Dennoch ist eine Anonymisierung möglich und notwendig - es erfordert hier die erweiterte Konfiguration des Tags im Tag Manager.
Dazu muss in der Konfiguration des Analytics Tags der Bereich "Weitere Einstellungen" aufgeklappt und dann unter "Festzulegende Felder" ein neuer Eintrag (Schaltfläche +Feld hinzufügen) erzeugt werden. Der Feldname anonymizeIp wird vorgeschlagen, wenn die Eingabe beginnt (Schreibweise beachten!), als Feldwert wird true eingetragen.
Damit wird auch ein über den Tag Manager ausgespielter Trackingcode mit der notwendigen Anonymisierung versehen. Existieren mehrere Universal Analytics Tags (z. B. für Events statt Seitenaufrufe), ist der Vorgang bei diesen Tags zu wiederholen.
Anmerkung
Ob bei der Nutzung des Tag Managers mit der Anpassung des Analytics-Tags alles getan ist, um die (dummerweise) zu schützende IP-Adresse des Webseitenbesuchers zu berücksichtigen, sei dahingestellt. Es ist auf jeden Fall alles, was man tun kann. Aber sowohl beim Abrufen des Tag Manager Codes als auch beim "Anziehen" des Analytics Codes wird freilich - wie bei jedem Aufruf einer Ressource von einem anderen Server - die IP-Adresse als unverzichtbarer Bestandteil der Kommunikation von Client zu Server genutzt und landet dort vermutlich in einem Logfile. Nur wenige Server werden dabei die IPs in den Logs anonymisieren. Dennoch: Es geht hier primär um die Speicherung der IP in den Daten der Webanalyse, die bei Google im Auftrag des Websitebetreibers erhoben und verwaltet werden. Und dort landet sie auch beim Einsatz des Tag Managers zum Ausspielen des Analytics Codes nur in anonymisierter Form, wenn man den obigen Hinweis beachtet und bei der Implementierung entsprechend umsetzt.